Bodhrán lernen in Regensburg mit Benedict Kutzer

Es war ein schöner Abend mitten im Sommer und ich schlenderte durch die Straßen des Zentrums, als ich von Gitarrenmusik mit Violine und Percussion angezogen wurde. Zwischen den Tischen des Café Legato improvisierte ein Musikertrio im Stile der Folkmusik.
Ich entschied mich auf einen Kaffee zu bleiben, den Abend zu genießen und über neue Artikel des Blogs nachzudenken.
Aber meine Konzentration wurde von dem Percussionspieler unterbrochen, der Gitarristen und Violinisten mit einer Bodhrán begleitete.
"Bodhrán, das ist worüber ich den nächsten Artikel schreiben werde", dachte ich bei mir. Und so hatte ich Benedict Kutzer, Bodhránspieler aus Regensburg, kennengelernt.

- schlagzeug-regensburg.de: Hallo Benedict, es freut mich, dich kennenzulernen. Wie hat deine Passion für die Bodhrán begonnen?
- Benedict Kutzer: Ganz meinerseits! Es war sozusagen "Liebe auf den ersten Blick", als ich mit 16 Jahren dieses Instrument bei der deutschen Band Fiddler's Green gesehen und gehört hatte. Von diesem Moment an war mir klar, dass ich dieses Instrument spielen lernen musste.

- SR: Hast du dir das Spielen selbst beigebracht, oder hattest du einen Lehrer?
- BK: Ich hatte verschiedene Lehrer, aber mein wichtigster Lehrer war die Straße und der Wunsch zu reisen.

- SR: Und wohin hat dich dein Interesse für die Bodhrán geführt? Lass mich raten...
- BK: ...nach Irland, wie du dir sicher vorstellen kannst! Ich habe in den letzten Jahren sechs lange Fahrten unter anderem durch die abgelegensten Dörfer dieses Landes unternommen. So konnte ich zahlreiche Pubs besuchen, von denen viele eine wirklich alte und reiche Geschichte haben. In diesen Pubs gibt es Sessions - Zusammentreffen von Musikern und anderen Menschen. Und auf diese Weise konnte ich viele Bodhránspieler treffen, von denen ich wichtige Dinge über das Instrument und dessen Geschichte und natürlich über die Technik und Spielweise gelernt habe. Und aus der deutschen Szene habe ich viele Inspirationen mitgenommen.

- SR: Erzählst du uns etwas über die Geschichte dieses Instrumentes?
- BK: Die Ursprünge der Bodhrán liegt bei den Kelten. Über die Etymologie des Namens gibt es verschiedene Theorien. Eine ist, dass das Wort „Bodhrán“ auf Irisch Gälisch „dumpfer Ton“ bedeutet. Das Instrument ging fast verloren, bis in den 50er und 60er Jahren irische Musik zunehmend außerhalb der Insel Popularität gewann - durch Gruppen wie The Chieftains und durch die Verwendung im Irischen Fernsehorchester. In dieser Zeit gab es eine echte Renaissance der irischen Musik und damit auch der Bodhrán.

- SR: Wurde die Spieltechnik überliefert, oder ist diese im Laufe der Zeit verlorengegangen?
- BK: Die hat sich quasi bis in die 50er Jahre nicht verändert. In den 70er Jahren wurde sie vor allem durch Johnny McDonagh von De Danann entwickelt, insbesondere, was die linke Hand betrifft, mit der man den Ton des Fells modulieren und somit heutzutage echte Basslinien spielen kann.
Im Moment sind die Spieler, auf die wir uns alle bezüglich Technik und neuer Ideen beziehen: Martin O'Neill, Eamonn Murray, John Joe Kelly.

- SR: Wenn jemand Bodhrán spielen lernen möchte, wie kann er dich am besten kontaktieren?

- BK: Nun, der beste Weg ist, die irische Methode zu benutzen: sich auf einer Session kennenzulernen! Und in Regensburg gibt es zwei: jeden dritten Sonntag im Monat ab 19h im Spitalkeller und jeden ersten Freitag im Monat im Oma in der Antn, wiederum ab 19h.
Ansonsten könnt ihr mir eine Email schreiben oder mich via Facebook kontaktieren (Kontaktdaten am Ende des Artikels).

- SR: Vielen Dank für deinen Beitrag, Benedict! Also dann, man sieht sich auf der nächsten Session!
- BK: Danke an dich... bis zur nächsten Session!

Bodhrán Workshop mit Benedict Kutzer, Lockenhaus 2016

Kontaktadaten von Benedict

Email: benedict.kutzer@gmail.com

Facebook: https://www.facebook.com/bene.bodhran